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Bundeskabinett beschließt Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität

von Hans Josef-Fell

Die Bundesregierung gefährdet mit dem Beschluss des Nationalen Entwicklungsplans Elektormobilität erneut massiv die Entwicklung von E-Mobilen. Mit ihrer Ankündigung irgendwann nach der Wahl vielleicht einen Kaufzuschuss von 5000.- Euros zu zahlen, werden Kunden davon abgehalten heute oder morgen zu kaufen.

Erste Bestellungen bei Herstellern von Elektroleichtmobilen sind bereits storniert worden. Erneut ist der Bundesregierung wie bei den Biokraftstoffen der Mittelstand egal. Statt alleinig auf die Interessen der Autokonzerne, die in den letzten Jahren die Entwicklung von E-Mobilen verhindert haben, zu setzen, sollte sich die Bundesregierung auch um die innovativen Mittelständler der noch jungen Branche kümmern. Auch die Erneuerbaren Energien wurden nicht von den Energiekonzernen, sondern von innovativen Mittelständlern zur Marktreife gebracht. Mit den 5 Milliarden Euro für die Abwrackprämie hat die Bundesregierung bereits genug Schaden für die Entwicklung der E-Mobilbranche angerichtet. Die angepeilten 500 Milliarden Euro über drei Jahre verteilt für die Elektromobilität sind im Vergleich mit der Abwrackprämie lächerlich wenig und werden hinten und vorne nicht ausreichen, um die Herausforderungen aus USA, China und Japan abzuwehren. So trägt die Bundesregierung eher zum Niedergang der deutschen Automobilwirtschaft bei, statt sie auf die industriellen Herausforderungen der anderen Nationen fit zu machen.

Der Verkehrs-Club-Deutschland (VCD) propagiert in seiner aktuellen Pressemitteilung sogar, dass die Elektromobilität noch lange Zeit ein Nischenprodukt bleibt, der Verbrennungsmotor hingegen über Jahrzehnte den Markt bestimmen wird. Entgangen ist dem VCD wohl, dass es in China eine starke Entwicklung von Elektromobilen gibt. So hat der chinesische Autohersteller Baoya Vehicles dieses Jahr schon einige Tausend Elektromobile nach USA exportiert und viele für den chinesischen Markt gebaut.

Der VCD macht sich mal wieder überhaupt keine Gedanken darüber, woher der klimaschädliche Treibstoff für die Verbrennungsmotoren kommen soll. Dem VCD ist dabei offenbar entgangen, dass eine Million Elektrofahrzeuge gerade einmal 0,3 Prozent des aktuellen deutschen Stromverbrauchs benötigten. Welchen Stellenwert die Elektromobilität beim VCD hat, zeigt auch die aktuelle Auto-Umweltliste. Hier taucht kein einziges klimafreundliches Elektrofahrzeug auf, obwohl es in Deutschland Hersteller gibt, die seit Jahren Elektroleichtmobile produzieren, deren CO2 Ausstoß weit unter dem des Listenführers der VCD Liste ist. Genauso wie die Bundesregierung setzt der VCD offensichtlich nur auf Automobilkonzerne und ignoriert die Kraft des Mittelstandes, statt sie zu fördern.

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